Mit gerade mal
zwei Jahren ist die WasserStiftung eine sehr junge Organisation.
Gemeinsam mit dem Bayrischen Umweltministerium und dem Bündnis
Menschen für Menschen des Äthiopien Aktivisten
Karlheinz Böhm wurde gleich im ersten Jahr des Bestehens die
medienwirksame Aktion Wasser Schenken initiiert. Ziel
war es - und ist es dieses Jahr wieder - Wasser Euros
zu sammeln für die zahlreichen Projekte in Ländern, die
unter Wasserknappheit leiden, und bei der Mindestversorgung oft
an ihren technischen Möglichkeiten scheitern.
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Auftakt
der Aktion "Wasser Schenken" auf dem Münchner
Marienplatz: Ernst Frost (links) und Henner Lang (2.v.r.) von
der WasserStiftung mit Almaz Böhm (Mitte) und Sponsoren. |
Um den einzelnen
Betroffenen die Versorgung, manchmal auch nur den Transport ihres
wenigen Wassers zu ermöglichen, bedarf es nicht unbedingt massiver
finanzieller Mittel. Ein Maultier oder schlichtweg die Weitergabe
von Know-how zur Wartung eines Brunnens sind oft schon genug.
Hundertwassers
ökologisches Vermächtnis
Gegründet
wurde die Stiftung von Ernst Frost, dem ehemaligen Chef vom Dienst
des Umweltmagazins Natur. Dort war er schon mit der Betreuung von
Projekten betraut, etwa zum Schutz der Donau oder der Neubepflanzung
eines Truppenübungsplatzes
in Brandenburg. Partner bei solchen Projekten waren Prominente wie
Günther Grass oder Friedensreich Hundertwasser. Letzterem begegnete
Frost wieder, als er seine neue Stiftung ins Leben rief. Es
sollte eigentlich um Hunger gehen, aber von da aus kommt man sehr
schnell zum Wasser, erinnert sich Frost.
Hundertwasser
gab seine Zusage, die Schirmherrschaft zu übernehmen, nur wenige
Wochen vor seinem überraschenden Tod. Nun trägt jener
Preis seinen Namen, der jährlich an zwei Preisträger für
nachhaltiges Engagement verliehen wird. Dabei werden nicht nur internationale
Bemühungen berücksichtigt. Auch der Schutz des eigenen
Wassers ist Teil der Agenda und wird mit vielen landesweiten Projekten
vorangetrieben. Bei einer Aktion auf dem Marienplatz gab die Stiftung
vergangenes Jahr einen Vorgeschmack auf das Trinkwasser von morgen:
ein Riesenstrohhalm der aus einem Gully herausragt, sollte eine
Idee von der in Zukunft zu erwartenden Wasserqualität vermitteln.
Das Wassernetzwerk
Zugpferd bleibt
aber die beispiellose Projektoffensive in den Dritte-Welt-Ländern,
da sich dort die so effiziente Herangehensweise der Organisation
am besten durchführen, als auch veranschaulichen lässt.
Frosts Initiative will für alle offen sein, die Geld brauchen,
um wasserbezogene Projekte durchzuführen. Ein Netzwerk von
Hilfsorganisationen ermöglicht die Betreuung und Kontrolle
der Maßnahmen vor Ort. Wenn das Geld fehlt, bietet die Stiftung
den Initiatoren immerhin an, die Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen.
Dies kann wiederum Sponsoren und Spender auf den Plan rufen. Die
Palette der Unterstützer ist weit gestreut, aber meist nur
auf einzelne Unternehmungen oder ein Jahr Laufzeit begrenzt.
Frost ist zu sehr Realist, als dass er sich zu überzogenen
Zukunftsprognosen hinreißen ließe. Die Stiftung sei
seine Lebensaufgabe, sagt er.
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