Der letzte Strohhalm

Die Projekte der WasserStiftung sind für viele eine Hoffnung - nicht nur in der Dritten Welt.

Bericht von Marco Flammang

 
 

 

Mit gerade mal zwei Jahren ist die WasserStiftung eine sehr junge Organisation. Gemeinsam mit dem Bayrischen Umweltministerium und dem Bündnis „Menschen für Menschen“ des Äthiopien Aktivisten Karlheinz Böhm wurde gleich im ersten Jahr des Bestehens die medienwirksame Aktion „Wasser Schenken“ initiiert. Ziel war es - und ist es dieses Jahr wieder - „Wasser Euros“ zu sammeln für die zahlreichen Projekte in Ländern, die unter Wasserknappheit leiden, und bei der Mindestversorgung oft an ihren technischen Möglichkeiten scheitern.

(Foto: WasserStiftung).
  Auftakt der Aktion "Wasser Schenken" auf dem Münchner Marienplatz: Ernst Frost (links) und Henner Lang (2.v.r.) von der WasserStiftung mit Almaz Böhm (Mitte) und Sponsoren.

Um den einzelnen Betroffenen die Versorgung, manchmal auch nur den Transport ihres wenigen Wassers zu ermöglichen, bedarf es nicht unbedingt massiver finanzieller Mittel. Ein Maultier oder schlichtweg die Weitergabe von Know-how zur Wartung eines Brunnens sind oft schon genug.

Hundertwassers ökologisches Vermächtnis

Gegründet wurde die Stiftung von Ernst Frost, dem ehemaligen Chef vom Dienst des Umweltmagazins Natur. Dort war er schon mit der Betreuung von Projekten betraut, etwa zum Schutz der Donau oder der Neubepflanzung eines (Foto: WasserStiftung).Truppenübungsplatzes in Brandenburg. Partner bei solchen Projekten waren Prominente wie Günther Grass oder Friedensreich Hundertwasser. Letzterem begegnete Frost wieder, als er seine neue Stiftung ins Leben rief. „Es sollte eigentlich um Hunger gehen, aber von da aus kommt man sehr schnell zum Wasser“, erinnert sich Frost.

Hundertwasser gab seine Zusage, die Schirmherrschaft zu übernehmen, nur wenige Wochen vor seinem überraschenden Tod. Nun trägt jener Preis seinen Namen, der jährlich an zwei Preisträger für nachhaltiges Engagement verliehen wird. Dabei werden nicht nur internationale Bemühungen berücksichtigt. Auch der Schutz des eigenen Wassers ist Teil der Agenda und wird mit vielen landesweiten Projekten vorangetrieben. Bei einer Aktion auf dem Marienplatz gab die Stiftung vergangenes Jahr einen Vorgeschmack auf das Trinkwasser von morgen: ein Riesenstrohhalm der aus einem Gully herausragt, sollte eine Idee von der in Zukunft zu erwartenden Wasserqualität vermitteln.


Das Wassernetzwerk

Zugpferd bleibt aber die beispiellose Projektoffensive in den Dritte-Welt-Ländern, da sich dort die so effiziente Herangehensweise der Organisation am besten durchführen, als auch veranschaulichen lässt. Frosts Initiative will für alle offen sein, die Geld brauchen, um wasserbezogene Projekte durchzuführen. Ein Netzwerk von Hilfsorganisationen ermöglicht die Betreuung und Kontrolle der Maßnahmen vor Ort. Wenn das Geld fehlt, bietet die Stiftung den Initiatoren immerhin an, die Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen. Dies kann wiederum Sponsoren und Spender auf den Plan rufen. Die Palette der Unterstützer ist weit gestreut, aber meist nur auf einzelne Unternehmungen oder ein Jahr Laufzeit begrenzt.
Frost ist zu sehr Realist, als dass er sich zu überzogenen Zukunftsprognosen hinreißen ließe. Die Stiftung sei seine Lebensaufgabe, sagt er.

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Preisgekröntes Werbeplakat der WasserStiftung