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Die Raumsonde
"Mariner 4" zerstörte 1964 das Wunschbild eines erdähnlichen
Mars und damit die Hoffnung, grünen Marsmännchen zu begegnen
oder den Roten Planeten gar selbst zu besiedeln. Aber das ließ
die NASA bei Durchschnittstemperaturen von minus 57 Grad Celsius
ziemlich kalt. Erst kürzlich, im März 2002, wurden große
Mengen von Eis entdeckt - was stören da Krater, erloschene
Vulkane, Wüsten, ein von trockenem, ätzenden Staub bedeckter
Boden, dass die Atmosphäre etwa hundertmal dünner als
die der Erde ist und zu mehr als 95 Prozent aus Kohlendioxid besteht?
Schon im Jahre 2025 wird die NASA eine bemannte Mission zum Mars
senden und sicherlich auch bald eine bewohnte Marsstation errichten.
Unsere Zukunft kann beginnen.
Aus
der Welt des Sciencefiction
Zugegeben, die Idee, Himmelskörper urbar zu machen, ist geklaut,
aus der Welt des Sciencefiction. Und sie ist steinalt, geboren im
Jahre 1930. Sogar ihr Name, "Terraformen", den ihr Sciencefiction-Autor
Jack Williamson 1942 gegeben hat, ist gestohlen. Langweilig. Das
fand die NASA auch, bis 1960 jedenfalls. Doch, ist es nicht eine
enorme Herausforderung, den Mars trotz der lebenswidrigen Bedingungen
bewohnbar zu machen? Immerhin ist er durch seine Masse und die Sonneneinstrahlung
der Erde am ähnlichsten. Und wer was auf sich hält, wird
es wohl auch schaffen, dort flüssiges Wasser bereit zu stellen
und den Planeten zu erwärmen, oder?
Die
NASA nahm die Herausforderung an
Schließlich wusste sie schon seit längerem, dass es aufgrund
der oberflächlichen Abflusssysteme tief liegende Wasserreservoirs
geben musste - ein Insidertipp von Dr. Jim Garvin, Chef des Wissenschafts-Teams
des Marsforschungs-Programms der NASA. Tatsächlich, im März
2002, entdeckte die Raumsonde Mars Odyssey mit Hilfe eines Strahlenspektrometers
große Mengen von Eis.
Die
Eiskappe am Südpol
Wie die NASA
am 30. Mai 2002 bei ihrer Präsentation Unwissenden erklärte,
erstreckt sich die etwa ein Meter dicke Eisschicht vom Südpol
nordwärts bis zum 60. Breitengrad. Sie liegt mit Staub und
Steinen vermischt einen halben Meter unter der staubigen Marsoberfläche.
Das darin gebundene Wasser könnte einen globalen Ozean von
500 Metern Tiefe füllen, berichtete der britische Nachrichtensender
BBC. Es gilt also nur noch, das Wasser zu aktivieren. Aber wie?
Einfallsreichtum
ist gefragt
Wenn schon keine Lösungen für die Wasserproblematik auf
Erden gefunden werden, so sprudeln zumindest hier die Ideen. Wie
wäre es, schwarzen Staub auf die Eiskappe zu streuen, damit
sie mehr Sonnenlicht absorbiert? Man könnte aber auch eine
globale Temperaturerhöhung herbeiführen. Zum Beispiel
mit "Solettas", riesigen Spiegeln, die den Planeten umkreisen,
das Sonnenlicht bündeln und auf den Mars reflektieren. Viel
versprechend ist der Plan, Treibhausgase auf dem Planeten zu produzieren,
damit der Treibhauseffekt dem Mars zum Leben verhilft - wenn er
es auf der Erde schon gefährdet.
Nur zu dumm, dass flüssiges Wasser durch den geringen Atmosphärendruck
sofort wieder verdunsten würde. Um die Marsatmosphäre
zu verdichten, könnte man sie mit Gas produzierenden Blaualgen
impfen. Oder man baut ein Planeten umspannendes Magnetfeld auf,
um den Mars vor dem Sonnenwind zu schützen, der seine einstige
dichtere Atmosphäre verwehte. Schwierig, aber sicherlich finden
die Forscher auch dafür Lösungen.
Vergesst
die Erde, auf zum Mars!
Vor etwa drei Milliarden Jahren soll es flüssiges Wasser auf
der Marsoberfläche gegeben haben. Davon zeugt die heutige Kruste.
Wahrscheinlich erlebte der Mars seit seiner Entstehung vor 4,5 Milliarden
Jahren sogar immer wieder Wärmeperioden mit flüssigem
Oberflächenwasser. Aber bis zur nächsten natürlichen
Erwärmung wollen die Wissenschaftler mit der Besiedelung nicht
warten. Außerdem, wo wäre dann der Reiz? Es ist doch
viel spannender, etwas noch nie da gewesenes wie die Besiedlung
des lebenswidrigen Mars zu ermöglichen, als einen Planeten
zu hegen und pflegen, auf dem es alles schon gibt: Wasser, Wärme,
Luft. Deswegen steckt die Menschheit auch lieber 500 Milliarden
Dollar in die erste bemannte Raumfähre zum Mars als in irdische,
leckende Trinkwasserleitungen oder lächerliche Wasserprojekte.
Lasst uns doch endlich unser schlechtes Gewissen begraben! Lasst
uns all unsere Ideen und unsere ganze Kraft in eine Zukunft auf
dem Mars investieren! Dann gibt es zumindest einen Ausweg, wenn
die Erde unsere Schikanen irgendwann nicht mehr ertragen sollte.
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