Seit im Jahre
1996 eine Veränderung im Wasserhaushaltsgesetz vorgenommen
wurde, übertragen Kommunen vermehrt ihre Wasserversorgung an
private Investoren, weil die Gemeindekassen leer sind und Haushaltslöcher
gestopft werden müssen. Das in der gesamten Wasserversorgung
und Abwasserentsorgung Deutschlands enthaltene Kapital wird nach
Meinung von Experten auf etwa eine halbe Billion Euro geschätzt.
In etwa 80 Prozent
der deutschen Groß- und Mittelstädte ist bereits ein
privater Partner in der Wasserversorgung tätig, meist im Rahmen
so genannter PPP-Modelle (Private-Public-Partnerschip-Modelle).
Allein RWE versorgt im Bereich der Wasserwirtschaft inzwischen über
zehn Prozent der Bevölkerung. Auch ausländische Unternehmen
haben in Deutschland Fuß gefasst.
Verlockende
Umsätze
Das Interesse
der Wirtschaftskonzerne ist verständlich, geht es doch um sehr
viel Geld. Mit etwa 20 Milliarden Euro Jahresumsatz ist Deutschland
im Wassersektor, gleich hinter den USA, der zweitumsatzstärkste
Staat der Welt. Rund um den Globus werden derzeit 350 Milliarden
Euro pro Jahr von Privatunternehmen in der Trink- und Abwasserwirtschaft
umgesetzt. Prognosen von Analysten gehen davon aus, dass dieser
Markt auf geschätzte 450 Mrd. Euro im Jahr 2010 anwachsen wird.
Deutsche Unternehmen wollen daran beteiligt sein.
Teil
II: Die fortschreitende Privatisierung in Deutschland vollzieht
sich ungeachtet der Tatsache, dass eine Liberalisierung der Wasserwirtschaft,
also eine grundsätzliche Öffnung für den freien Wettbewerb,
vergleichbar etwa mit dem Strommarkt, trotz umfangreicher Debatten
bisher ausgeblieben ist >>
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