„Damit der Brunnen im Dorf bleibt!“

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Interview: Luitgard Marschall

 
 

 

 

Hand aufs Herz, Herr Schuchardt: Sind für Sie Situationen vorstellbar, in denen Sie Ihren Kunden - entgegen Ihrer inneren Überzeugung - zu einer Privatisierung von kommunalem Eigentum raten?
Nein, solche Umstände kann mir nicht denken. Da bin ich viel zu sehr davon überzeugt, dass eine so verantwortungsvolle Aufgabe wie die Wasserversorgung in kommunaler Hand bleiben muss. Natürlich kenne ich Fälle, wo Dienstleistungen wie die Abfallentsorgung oder die Abwasserbehandlung in vorbildlicher Weise von Privatunternehmen erbracht werden. Das kann schon funktionieren. Mir geht es aber um das Prinzip: Es ist wichtig, dass die Fäden in kommunaler Hand bleiben, damit Städte und Gemeinden auch weiterhin selbst steuern können anstatt sich von privaten Einzelinteressen steuern lassen zu müssen. Aus diesem Grund wird aquaKomm in jeder Situation bemüht sein, alle Wege aufzuzeigen, die an einem Verkauf öffentlicher Einrichtungen vorbeiführen.

Wie viele Mitarbeiter sind derzeit bei aquaKomm beschäftigt?
Momentan streben wir an, vier bis fünf feste Mitarbeiter einzustellen. Unsere Strategie lautet, keinen großen eigenen Personalbestand aufzubauen. Zur Erfüllung unserer Aufgaben greifen wir auf die qualifizierten Mitarbeiter unserer Beteiligungsfirmen wie z.B. der Stadtwerke München zurück. Sollten hier die Kapazitäten nicht ausreichen, oder einmal fehlen, werden wir uns auf dem Markt nach Experten umsehen, mit denen wir auf Projektbasis zusammenarbeiten. Auf diese Weise ist es möglich, die Mitarbeiterzahl zu begrenzen und der Geschäftsentwicklung fließend anzupassen.

Wie ist die Bilanz von aquaKomm ein
halbes Jahr nach Gründung des Unternehmens? Sind sie auf großes Interesse seitens der bayerischen Kommunen gestoßen?

Nach einem halben Jahr Bilanz zu ziehen, ist etwas verfrüht. Grundsätzlich ist Gründung von aquaKomm sehr positiv aufgenommen worden, das bestätigen uns die Reaktionen von ganz unterschiedlichen Seiten. Die Nachfrage nach speziellen Dienstleistungen entwickelt sich erwartungsgemäß - viele Kommunen erkennen bereits, dass sie bei uns keine Katze im Sack kaufen müssen. Tatsache ist, dass wir durchaus schon einige Referenzen vorweisen können.

Herr Schuchardt, Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg für Ihr Unternehmen!

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