Die
klimatische Wasserbilanz
Die von einer Pflanze benötigte Wassermenge ist abhängig
von der Abgabe von Wasserdampf durch die Spaltöffnungen der
Pflanzen (Transpiration) und der Verdunstung des im Boden gespeicherten
Wassers (Evaporation). Beides zusammen wird als Evapotranspiration
bezeichnet und kann nur empirisch berechnet werden. Die
klimatische Wasserbilanz zeigt das Verhältnis zwischen Evapotranspiration
und der Wasserzufuhr durch Niederschlag und Bewässerung. Die
Wassermenge, die der Pflanze zugeführt werden muss, hängt
ab von der Evapotranspiration, den unterschiedlichen Bedürfnissen
der Pflanze während einer Vegetationsperiode und der herrschenden
Witterung.
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Die
Wetterstation misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung,
Windgeschwindigkeit und Niederschlagsmenge, um die Daten für
eine bedarfsgerechte Bewässerung auszuwerten.
Der Erfolg ist an Wachstum und
Ertrag sichtbar.
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Erfassung
von Wetter und Bodenfeuchte
Bei einer
Versuchsanordnung an der Uni Hohenheim werden mittels einer Wetterstation
auf dem Anbaugelände alle zehn Sekunden die Variablen Temperatur,
Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Windgeschwindigkeit gemessen.
Anhand dieser Werte schätzt ein Datenlogger an der Wetterstation
mit Hilfe eines von Sinn und Aguila entwickelten Softwareprogramms
stündlich die potentielle Evapotranspiration.
Ist diese
größer als die ebenfalls von der Wetterstation gemessene
Niederschlagsmenge, wird den Pflanzen die Differenz über
Mikrojet-Bewässerung zugeführt.
Bei einer
weiteren Versuchsanordnung misst Aguila die aktuelle Bodenfeuchte
über Feuchtesensoren im Boden. Sie entspricht dem im Boden
gebundenen Wasser, Haftwasser genannt. Umso größer
die Haftwassermenge, desto kleiner die Saugspannung mit der die
Pflanze das Wasser aus dem Boden saugen muss.
Welkepunkt
und Feldkapazität
Verschiedene
Pflanzenarten bevorzugen unterschiedliche Saugspannungen bei der
Wasseraufnahme. Wird sie zu hoch, kann die Pflanze kein Wasser mehr
aus dem Boden saugen, das restliche Haftwasser ist für die
Pflanze nicht mehr verfügbar, der so genannte Welkepunkt ist
erreicht.
Die Wassermenge,
die ein Boden maximal aufnehmen kann, wird als Feldkapazität
bezeichnet und variiert je nach Bodenart. Wird beregnet, obwohl
der Boden bereits gesättigt ist, versickert das Wasser. Das
Sickerwasser steht der Pflanze ebenfalls nicht zur Verfügung.
"Bei einer bedarfsgerechten Bewässerung muss die Bodenfeuchte
in dem Bereich zwischen Welkepunkt und Feldkapazität liegen",
erläutert Sinn.
Bedarfsgerechte
Bewässerung
Feuchtesensoren im Boden melden die aktuelle Bodenfeuchte an einen
Datenlogger. Er vergleicht den Ist- mit dem Sollwert und startet
bei Bedarf die Beregnung.
Im Idealfall werden dem Datenlogger sowohl die Werte von der Wetterstation
als auch die der Feuchtesensoren zugeführt und zur Berechnung
des Bewässerungsbedarfes verwendet. Den positiven Erfolg dieser
hoch spezialisierten Regelsysteme konnten die Wissenschaftler am
Pflanzenwachstum und am Ertrag feststellen.
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Feuchtesensoren
messen die Bodenfeuchte.
Die Daten werden in einem Datenlogger gesammelt und
ausgewertet. Bei Bedarf wird die Mikrojet-Bewässerung
gestartet.
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Wirtschaftlichkeit
der Regelsysteme
Wirtschaftlich eignen sich die Regelsysteme besonders in Gegenden,
in denen über weite Gebiete dieselben Bedingungen herrschen,
wie in Mexiko, der Heimat von Aguila. Dort haben die Daten einer
einzigen Wetterstation für weite Landstriche Gültigkeit
und können somit vonvielen Bauern genützt werden. In den
Alpenländern dagegen variieren die Werte sehr stark, je nachdem,
ob sich die Wetterstation im Tal, am Berghang, am Waldrand, auf
der Sonnenseite usw. befindet. Somit müßte sich ein Landwirt
eventuell mehrere der kostspieligen Messstationen anschaffen.
Guter
Wille ist gefordert
Ob die ausgeklügelten Regelsysteme großflächig zur
Anwendung kommen, wird nicht nur von der Bezahlbarkeit der notwendigen
Wetterstationen und Sensoren abhängen, sondern auch von der
Bereitschaft der Landwirte, zur Schonung der wertvollen Ressource
Wasser beizutragen. Denn in mitteleuropäischen Breitengraden
zwingen sie weder Knappheit noch hohe Preise des Wassers dazu.
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