Gewässerschutz und Öko-Landbau Hand in Hand

Vor genau zehn Jahren starteten die Stadtwerke München (SWM)
ein Pilotprogramm für flächendeckenden Gewässerschutz mit dem Ziel, den ökologischen Landbau im Wassereinzugsgebiet Mangfalltal zu fördern.

Bericht von Luitgard Marschall

 
 

 

(Foto: Stadtwerke München).

Rund 80 Prozent des Münchner Trinkwassers sprudeln aus dem Mangfalltal, einer malerischen Fluss- und Wiesenlandschaft im bayerischen Voralpenraum. Um die hohe Qualität des Quellwassers auf Dauer zu erhalten, haben die SWM seit jeher die Strategie verfolgt, Grundstücke im Umfeld der Gewinnungsanlagen aufzukaufen, um sie gewässerschonend aufforsten und bewirtschaften zu lassen. Doch hinterließ die zunehmende Chemisierung der Landwirtschaft nach 1945 auch hier ihre Spuren in Boden und Wasser. Über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich ansteigende Nitrat- und Pestizidkonzentrationen gaben, obgleich immer deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung, Anfang der 1990er Jahre den Anstoß für eine neue Vorsorgepolitik.

Ökolandbau = praktizierter Umwelt- und Gewässerschutz

(Foto: Stadtwerke München).
Förderung des Ökologischen Landbaus
im Umstellungsgebiet "Mangfalltal" im Großraum München. (Alle Fotos dieses Artikels: Stadtwerke München.)

Durch seine restriktiven Richtlinien für Pflanzenanbau und Tierhaltung bietet der ökologische Landbau die beste Gewähr für eine gewässerschonende Bodennutzung. Bio-Bauern verzichten völlig auf den Einsatz chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Stattdessen verwenden sie hauptsächlich betriebseigene Naturdünger, die boden- und pflanzenverträglich aufbereitet werden. Der Zukauf von Dünge- und Futtermitteln ist streng geregelt. Grundsätzlichdürfen ökologisch bewirtschaftete Betriebe nur so viele Tiere halten, wie sie durch selbsterzeugtes Futter ernähren können. Massentierhaltung wird dadurch von vornherein ausgeschlossen. Eine andere Vorgabe lautet, die Tiere möglichst artgerecht zu halten. Befolgen die Bio-Landwirte diese strengen Standards, ist eine Infiltration des Grundwassers mit Nitraten und landwirtschaftlichen Giften so gut wie ausgeschlossen.

Umstellungsgebiet Mangfalltal.Um den Ökolandbau einzuführen, richteten die SWM 1992 in dem 40 Kilometer von München entfernten Mangfalltal ein 6.000 Hektar Land umfassendes Umstellungsgebiet ein. 2.250 Hektar unterliegen der landwirtschaftlichen, der Rest größtenteils der forstwirtschaftlichen Nutzung. Die Auswahl des Gebietes erfolgte anhand hydrogeologischer Kriterien; es schließt zwei Wasserschutzgebietemit ein und reicht weit überdie eigentlichen Einzugsgebiete der öffentlichen Wasserversorgungsanlagen hinaus.

 

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