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Bei chronischen
Erkrankungen der Haut, wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Ekzeme,
aber auch bei Rheuma und Asthma kann eine Kur am Toten Meer außergewöhnliche
Heilerfolge erzielen. Ein wichtiger Faktor dafür ist der Salzgehalt
des Wassers. Dieser liegt mit ungefähr 23 % etwa zehnfach höher
als der aller anderen Weltmeere. Leben kann unter diesen Bedingungen
bis auf ein paar Algen und Bakterien im Bereich von Flussmündungen
kaum existieren, daher kommt der Name "Totes" Meer. Mineralien
wie Magnesium, Kalium, Kalzium und Bromid kommen in großen
Mengen vor. Sie wirken beruhigend auf die Haut, erhalten deren natürlichen
Feuchtigkeitsmantel und verbessern den Stoffwechsel. Eine
weitere Besonderheit besteht darin, dass aufgrund der hohen Salz-Konzentration
der Auftrieb des Wassers sehr hoch ist. Der Körper treibt daher
fast schwerelos auf der Oberfläche. Dadurch wird zusätzlich
noch eine entspannende Wirkung erzielt.
Salz,
Sonne und Luft
Das
Tote Meer liegt 400 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit
der am tiefsten gelegene Binnensee der Erde. Die Luft enthält
hier wesentlich mehr Sauerstoff als anderswo, wodurch die Beschwerden
von Asthmatikern gelindert werden. Die hohen Temperaturen lassen
das Meerwasser schnell verdunsten. Es bildet sich eine Dunstglocke,
in die Bromide eingelagert werden. Diese wirken besonders entspannend
auf das Nervensystem. Unter anderem filtert die Dunstglocke auch
die Sonnenstrahlen, so dass die für die Haut schädlichen
UVB-Strahlen weitgehend abgehalten werden.
Das Zusammenwirken
dieser drei Faktoren Wasser, Sonne und Luft bringt den Heilerfolg.
Wer eine Kur beantragen möchte, wendet sich an seinen Arzt
oder die Krankenkasse.
Wem keine Kur
am Toten Meer genehmigt wird, muss trotzdem nicht auf die Heilwirkung
verzichten. In vielen dermatologischen Praxen wird hierzulande versucht,
das spezielle Klima des Toten Meeres nachzuahmen. Bäder mit
Salz aus dem Toten Meer und anschließender UV-Strahlenbehandlung
sollen den lästigen Hauterscheinungen Abhilfe schaffen. Auch
kann man das Salz zum Beispiel in der Apotheke erwerben und das
Bad nach Anleitung zu Hause anwenden.
Heilsame
Umgebung von Austrocknung bedroht
Große
Wassermengen, die in der Sonne verdunsten, tragen zur Austrocknung
des Toten Meeres bei. Das größte Problem besteht jedoch
darin, dass immer weniger Wasser aus dem zuführenden Fluss
Jordan in das Meer gelangt, da es zu landwirtschaftlichen und industriellen
Zwecken entnommen wird. Derzeit sinkt der Wasserspiegel jährlich
um einen Meter. "In fünfzig Jahren wird es das Tote Meer
nicht mehr geben," warnt die Umweltorganisation "Freunde
der Erde mittlerer Osten" in Amman. Sie möchte es unter
den Schutz der UNESCO stellen und einen Rettungsplan erarbeiten.
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