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Wie
viele Personen beteiligen sich an der täglichen Arbeit?
Zum heutigen Zeitpunkt sind die Bewohner des Klosters unter der
Aufsicht des Paters Lius Brevis mit der Instandhaltung der Kollektoren
beschäftigt. Pater Brevis sieht täglich nach, ob die Netze
beschädigt sind. Mit dem Ausbau des Projektes könnten
mehr Dorfbewohner miteinbezogen werden. Außerdem ist in der
Nähe eine kirchliche Gemeinde mit Schule, deren Schüler
ihre Hilfe für den Aufbau des Marktgartens und seine Erhaltung
angeboten haben.
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Pater
Brevis überprüft das aus Nebel gewonnene Wasser |
Stehen
die Menschen dem Projekt positiv gegenüber?
Sie sind Feuer und Flamme und hoffen inständig auf den Ausbau.
Die Methode erfordert nicht viel Arbeit und der Nutzen ist enorm.
Bei der Eröffnung des Projektes 1999 waren alle dabei, um zuzusehen
und haben ein großes Fest veranstaltet. Die Netze mussten
Anfangs noch abgesichert werden, da die Tiere sie angeknabbert haben
- was Neues in dieser Gegend ist sogar für die Tiere interessant!
Heute weiß jeder Bescheid und der erfolgreichen Nutzung steht
nichts mehr im Wege: außer dem Mangel an Finanzierung!
Nochmals
zurück zu den Nebelfängern. Wie lange kann man sie verwenden?
Wie teuer und aufwendig sind sie?
Die Nebelkollektoren "halten" ungefähr 10 Jahre,
doch ist ein Austausch nach etwa 5 Jahren angeraten. Für den
Ausbau sind zwölf Kollektoren geplant. Ein Kollektor kostet
830 Euro, alle zwölf würden 9.960 Euro kosten. Dazu kommen,
wie oben bereits erwähnt, die Kosten für die Weiterführung
des Projekt mit einem Marktgarten, für dessen Bau und Organisation
12.315 Euro veranschlagt wurden. Um das Wasser effektiv nutzen zu
können, ist ausserdem noch ein weiteres Wasserreservoir nötig,
dessen Bau ungefähr 6.500 Euro kosten würde. Insgesamt
kalkulieren wir ca. 65.000 Euro für drei Jahre. Diese Kosten
sind über drei Jahre gerechnet, denn von der architektonischen
Planung bis zum Verkauf des ersten Gemüses würde einige
Zeit für den Bau und die Organisation verstreichen. Außerdem
sind nach FogQuest Erfahrungen ab und zu Visiten der Spezialisten
aus Kanada unabdingbar, um die technische Qualität des Projektes
zu sichern.
Ist
FogQuest eine Hilfsorganisation?
Ja, die kanadische Non-Profit-Organisation FogQuest hat in enger
Zusammenarbeit mit Professora Pilar Cereceda die Netze der Anlage
gebaut. Auch für den Ausbau würde FogQuest die Konstruktion
durchführen und das Projekt technisch begleiten. Die Finanzierungsmittel
müssen allerdings aus anderer Quelle, wie zum Beispiel der
deutschen WasserStiftung, kommen.
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Ein
Nebelkollektor bei Tag. |
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Und
die WasserStiftung sammelt diese Gelder. Wie kam die WasserStiftung
zu dem Projekt in Chile?
Eine Studentin der Universidad Catòlica in Santiago, die
bei, Professora Cereceda, der Entdeckerin der Padre Hurtado Region
als Nebelsammel-Projekt, studiert, hat das Projekt der WasserStiftung
vorgestellt, um eine Finanzierung für den Ausbau zu finden.
Die WasserStiftung hat das Projekt mit in ihr Portfolio aufgenommen,
ist aber auf Spenden aus der Bevölkerung und Firmen angewiesen,
um das Projekt zu unterstützen.
Welche
Ziele hoffen Sie zu erreichen?
Für mich persönlich, Erfahrung zu sammeln wie in Chile
gearbeitet und Politik gemacht wird und wie die gesellschaftlichen
Gruppen miteinander umgehen, beziehungsweise welchen Einfluss Europa
und die UN hier haben. Chile habe ich deshalb gewählt, weil
es ein Land mit hochinteressanter politischer Vergangenheit ist.
Die bevorstehende wirtschaftlichen Entwicklung mit dem neuen Chile-EU-Abkommen
bietet auch eine Menge Potenzial. Außerdem ist mir ein Anliegen,
Einfluss darauf zu nehmen, dass nicht dieselben Umweltfehler wie
in Europa begangen werden. Sofern dies doch schon geschehen ist,
möchte ich meine Kraft dafür einsetzen, die Fauna und
Flora dieses von der Anden-Kordillere abgegrenzten Teils Südamerikas
zu schützen. Das ganze im Sinne der nachhaltigen Entwicklung
wie sie in der Agenda 21 der UN formuliert ist - denn in dieser
Hinsicht ist Chile tatsächlich noch ein Entwicklungsland!
Für das Padre-Hurtado Projekt werde ich mich hier in Chile
auf die Suche nach Spendern machen: ich denke, dass v.a. deutsche
Firmen, die hier Niederlassungen haben, großes Interesse daran
haben könnten, das Projekt zu fördern, um damit in Chile
und in Deutschland für ihr Image zu werben. Ob als Sponsor
oder über eine Umweltstiftung, wie sie vor allem große
Konzerne wie die Allianz haben, hoffe ich, Unterstützung für
dieses Projekt zu finden.
Frau
Schönhärl, vielen Dank für das interessante Gespräch.
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