Schwimmen als Therapie

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Es hängt vom Grad der körperlichen Einschränkung ab, inwieweit das vollständige Zehn-Punkte-Programm durchgeführt werden kann. Im Vordergrund steht dabei nicht die Heilung, sondern der Spaß im Wasser und an der Bewegung.

Die zehn Schritte können in folgende drei Lernphasen zusammengefasst werden:

- geistige Anpassung: Die Patienten lernen in dieser Phase, sich auf das Medium Wasser einzustellen. Sie müssen auf ungewohnte Situationen reagieren und neue Aufgaben erfüllen, wie zum Beispiel ihr Gleichgewicht halten. Wichtig ist, dass sie ihren Atem bewusst kontrollieren können. Sie führen die Übungen unter Aufsicht eines Therapeuten durch, ohne weitere Hilfsmittel wie Schwimmflügel und dergleichen zu verwenden.

- Gleichgewichtserhaltung: In der zweiten Phase sollen die Patienten begreifen, dass sie im Wasser nicht untergehen können. Sie lernen bestimmte Positionen zu kontrollieren, zu halten oder bestenfalls zu verändern. Beispielsweise, wie sie sich von der Bauch- in die Rückenlage drehen können.

- Bewegung: In der letzten Phase streben die Patienten einen individuellen, ihren Behinderungen entsprechenden Schwimmstil an und versuchen, diesen effizient einzusetzen.
Das Zehn-Punkte-Programm wird üblicherweise in Gruppen und in spielerischer Form durchgeführt. Bei schweren Behinderungen arbeitet der Therapeut alleine mit seinem Patienten.

Teil III: Der sechsjährige Clemens leidet seit seiner Geburt an einer Zerebralparese. Aufgrund dieser ist er spastisch gelähmt und hat einen geistigen Entwicklungsrückstand. Clemens kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen und ist im täglichen Leben rund um die Uhr auf Unterstützung angewiesen.Seine Therapeuten haben sich für die Halliwick-Methode entschieden, weil sie für Clemens die Möglichkeit beinhaltet, sich körperlich zu betätigen und dadurch ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. >>